Lebenswelt Technik

Technische Hilfsmittel und gebaute Umwelt für Menschen mit Behinderungen in der DDR

In der DDR gab es – wie in der BRD – viele bauliche und technische Barrieren, die es Menschen mit körperlichen, aber auch mit Lernschwierigkeiten erschwerten, am gesellschaftlichen Leben gleichberechtigt teilzunehmen. Trotz der seit den 1960er Jahren erlassenen einschlägigen Gesetze und Verordnungen kam die barrierefreie Gestaltung von Wohnraum, Arbeitsplätzen, Straßenverkehrsmitteln, Krankenhäusern, Geschäften, Restaurants und des öffentlichen Raums nur langsam voran.

Das „Uno-Jahr der Geschädigten“ 1981 verlieh dem barrierefreien Bauen schließlich einen enormen Schub. Trotzdem stießen am Ende der DDR immer noch viele Menschen mit Behinderungen auf unüberwindbare bauliche und technische Hindernisse.

Die hier vorgestellten Quellen dokumentieren die lebensweltlichen Probleme von Menschen mit Behinderungen. Sie zeigen, wie diese sich individuell und im Kollektiv bemüht haben, sich die gebaute Umwelt anzueignen, Hindernisse zu überwinden und in ihrem Sinne zu verbessern. Dies taten sie zum Beispiel mit der Unterstützung von Mobilitätshilfen, technischen Hilfsmitteln oder organisierter Selbsthilfe, mit und ohne staatliche Hilfe.

Aufgepasst: Trotz aller staatlichen Bemühungen um Barrierefreiheit und um eine ausreichende Versorgung mit Hilfsmitteln blieb die Situation von Menschen mit Behinderungen bis zum Ende der DDR unbefriedigend. Schaut man jedoch auf die Lebensumwelt von Menschen mit Behinderungen in Westdeutschland, findet man durchaus Parallelen. Dort waren zum Beispiel öffentliche Gebäude und Verkehrsmittel oft auch nicht zugänglicher als in der DDR.