Menschen mit Behinderungen in der DDR

Das Projekt

Zwischen 2018 und 2022 erforschen ein Team aus Historiker:innen und Bildungsfachkräften das Leben von Menschen mit Behinderungen in der DDR. Das zugrunde liegende Forschungsprojekt DisHist - Menschen mit Behinderungen in der DDR wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und ist an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, der Universität der Bundeswehr München und der Stiftung Drachensee in Kiel angesiedelt.

Teilprojekt Digitale Ausstellung

Das Teilprojekt ist u.a. für die Erstellung der digitalen Ausstellung behinderung-ddr.de zuständig. In dieser Ausstellung werden ausgewählte Ergebnisse der einzelnen Teilprojekte des Forschungsprojekts DisHist- Menschen mit Behinderungen in der DDR vorgestellt. Zudem werden darauf aufbauend Unterrichtsmaterialien zur Verfügung gestellt. Dabei arbeitet die Stiftung Drachensee eng mit dem Institut für Inklusive Bildung nach den Prinzipien des inklusiven Forschens zusammen. Das Institut für Inklusive Bildung hat in einer bislang einmaligen Initiative Menschen mit Behinderungen zu Bildungsfachkräften qualifiziert (https://inklusive-bildung.org). Zusammen mit zwei Bildungsfachkräften wurden in dieser digitalen Ausstellung geschichtswissenschaftlich erarbeitete Inhalte in einem inklusiven Rahmen für die Öffentlichkeit aufbereitet.

Teilprojektleitung:
Dr. Jan Wulf-Schnabel
Wulf-Schnabel@drachensee.de

Pädagogisch-wissenschaftliche Mitarbeiterin:
Dr. Isabell Paulick
paulick@inklusive-bildung.org

Teilprojekt Familie

Das Teilprojekt untersucht die Lebenslagen und den Alltag von Familien mit Kindern mit Behinderungen in der DDR. Wie organisierten Familien Tagesabläufe und die Verteilung von Pflege-, Erwerbs- und Haushaltsaufgaben? Welche Konflikte ergaben sich dabei und wie versuchte man, sie zu lösen? Welche Herausforderungen stellten sich Familien zuhause und im öffentlichen Raum? Wie gestaltete sich der Kontakt zu anderen Familien, Staat und Expert:innen? Das sind einige der Fragen, denen das Teilprojekt anhand von Archivmaterial, Ego-Dokumenten und Zeitzeugeninterviews nachgeht.

Teilprojektleitung:
Prof. Dr. Gabriele Lingelbach
lingelbach@histosem.uni-kiel.de

Wissenschaftliche Mitarbeiterin:
Pia Schmüser
schmueser@histosem.uni-kiel.de

Teilprojekt Medien

Das Teilprojekt erforscht die Inszenierung von Behinderungen in DDR-Medien. Es fragt insbesondere danach, wie Behinderung beschrieben wurde, welche Personen diese Beschreibungen produzierten und welche historischen Entwicklungen für Veränderungen dieser Darstellungen von Behinderungen verantwortlich waren. Im Besonderen erforscht dieses Teilprojekt Tageszeitungen und das DDR-Fernsehen. Darüber hinaus untersucht es Medien, die von Menschen mit Behinderungen oder speziell für Menschen mit Behinderungen hergestellt wurden.

Teilprojektleitung:
Prof. Dr. Sebastian Barsch
sbarsch@histosem.uni-kiel.de

Wissenschaftlicher Mitarbeiter:
Sebastian Balling
sballing@histosem.uni-kiel.de

Teilprojekt Technik

Das Teilprojekt setzt sich mit zwei Themenfeldern auseinander, zum einen mit Fragen der Mobilität, zum anderen mit der „Gebauten Umwelt“ im Leben von Menschen mit Behinderungen. Untersucht werden die Entwicklung und Nutzung der motorisierten Versehrtenfahrzeuge der DDR. Außerdem werden die behindertenpolitischen Leitideen und Rehabilitationskonzepte, die durch diese Fahrzeuge zum Ausdruck kamen, betrachtet. Bauliche Barrieren, die sich den Menschen wortwörtlich in den Weg stellten, werden beispielhaft untersucht und beschrieben. Zudem betrachten wir, wie die Betroffenen, aber auch der Staat versuchten, diese Barrieren abzubauen.

Teilprojektleitung:
PD Dr. Elsbeth Bösl
elsbeth.boesl@unibw.de

Wissenschaftliche Mitarbeiterin:
Dr. Ulrike Winkler
ulrike.winkler@unibw.de