Behinderungen in den Medien der DDR
Ein großer Teil der DDR-Bürger:innen nutzte alltäglich Massenmedien wie Tageszeitungen, Magazine oder das Radio. Ab Beginn der 1960er Jahre kam das sich stark ausbreitende Fernsehen hinzu.
Gesellschaftliche Vorstellungen von Behinderungen wurden durch diese Mediennutzung auf besondere Weise geprägt. Das Thema Behinderungen war dauerhaft präsent in der Öffentlichkeit der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR.
Die Art und Weise, wie Behinderungen dargestellt wurden, sollte oft einen Einfluss auf das Publikum haben. Das Publikum sollte zu einem anderen Umgang mit Menschen mit Behinderungen erzogen werden. Es sollte zum Beispiel die Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen kritisieren. Zum Teil waren die Medienprodukte aber in ihrer Darstellung von Behinderung selbst stark diskriminierend. Darüber hinaus wurde das Thema Behinderungen für staatliche Propaganda in Anspruch genommen. Die Auseinandersetzung mit Behinderungen in den Medien war stark davon beeinflusst, welcher staatlichen Lenkung diese unterworfen waren. In der Lebenswelt Medien versuchen wir, diese Aspekte zu beleuchten und stellen insgesamt sechs breit aufgestellte Quellen vor.
Aufgepasst: Unterschiedliche Medien (Fernsehen, Zeitungen etc.) wurden in der DDR unterschiedlich stark gelenkt. Das heißt, je nach Medium gab es eine starke oder weniger starke Kontrolle dessen, was dargestellt oder geschrieben wurde. Obwohl die DDR eine Mediendiktatur war, wurden auch in stark gelenkten Medien Probleme im Themenbereich Behinderung durchaus kritisch besprochen.